Amenophis III, auch Amenhotep III. genannt, errichtete in der 18. Dynastie (1390-1353 v.Chr.) anstelle eines älteren Sakralbaus einen Tempel, den er den Göttern Amun, Mut und Chons widmete. Kurze Zeit später ließ sein Sohn und Nachfolger Amenophis IV auch Echnaton genannt, der sich von Amun und den Göttern abwandte und nur einen Gott, den Gott Aton etablieren wollte, alle Hinweise im Tempel auf den Gott Amun und andere Götter entfernen. Unter Tutanchamun wurden die Schäden wieder beseitigt, er baute den Säulensaal weiter und Haremhab stellte ihn fertig. Größere bauliche Veränderungen nahm dann in den folgenden Jahren Ramses II vor, der den Tempel um den ersten Hof und den Eingangspylon erweiterte und Statuen und Obelisken errichten ließ. Nektanebos I. gestaltete den Vorhof. Knapp 1000 Jahre nach Ramses II war der Tempel noch in Betrieb, wie es eine Sphingenallee beweist. Selbst Alexander der Große ließ noch Restaurationsarbeiten am Sanktuar durchführen. Einige Zeit diente der Tempel den Römern als Militärlager und den Kopten als Kirche.
Die Sphingen-Allee führte vom Vorhof des Nektanebos I über 2,5 km bis zum Karnak Tempel. In den vergangenen Jahren wurden große Abschnitte dieser Allee wieder freigelegt. Den massiven Pylonen, das Eingangstor zum Tempel, ließ Ramses II. auf der Vorderseite mit großflächigen Relief Bildern der Schlacht von Kadesch schmücken. Vor dem Pylon stehen zwei kolossale Sitzfiguren und eine Stand Statue von Ramses II sowie ein Obelisk. Der zweite Obelisk steht als Geschenk von Sultan Mohamed Ali an den König von Frankreich seit 1836 auf dem Place de la Concorde in Paris.
Hinter dem Pylonen folgt der erste Hof des Ramses II, umgeben von einer doppelten Kolonnade aus Papyrusbündelsäulen. Westlich steht eine dreiteilige Stationskapelle der Königin Hatschepsut. Die drei Räume waren für die Anbetung der Götter Mut, Amun und Chons bestimmt. Der östliche Teil des Hofes ist mit der Abu El Haggag Moschee überbaut. Unter ihr befindet sich in einer ehemals koptischen Kirche das Grab des Abu El Haggag, des Ortsheiligen von Luxor. Die Moschee steht ca. 5 Meter über dem Niveau des Tempels, da zur Bauzeit der Tempel bis auf diese Höhe verschüttet war. Die Moschee kann man außerhalb der Gebetszeiten besichtigen.
Der Hof wird von Papyrusbündelsäulen und Kolossalstatuen von Amenophis III. und Ramses II. aus rotem und schwarzem Granit eingerahmt. Die anschließende, sehr eindrucksvolle Kolonnade aus 14 Säulen mit offenen Papyrus Kapitellen wurde noch von Amenophis III. erbaut. Die Säulen sind zwar etwas niedriger als die Hauptsäulen im Karnak-Tempel, dafür aber schlanker und eleganter. Die Wände mit ihren Reliefs wurden erst unter Tutanchamun vollendet und später von Sethos erweitert. Die Reliefs erzählen in sehr lebhaften aber leider sehr beschädigten Bildern zum Beispiel vom Opet-Fest, bei dem die Götter Amun, Mut und Chons in prachtvoller Prozession von Karnak nach Luxor zogen.
Weiter geht es von der Kolonnade zum Sonnenhof von Amenophis III. Die Papyrusbündelsäulen umgeben den Hof auf drei Seiten in einer Doppelreihe, die ursprünglich von einer Decke überspannt war.
Im Süden schließt sich eine kleine Säulenhalle mit 4 mal 8 gleichen Säulen, wie im Hof zuvor an. Reliefs zeigen Amenophis III. vor den Göttern Thebens und seine Krönung, links und rechts zwei kleine Kapellen für Mut und Chons. Durch die Tür in der Mitte erreicht man einen Raum, der in römischer Zeit etwas umgebaut wurde, mit zwei korinthischen Säulen und Abbildungen, die Alexander den Großen darstellen.
Geht man durch die nördliche Tür, erreicht man den sogenannten Geburtsraum. Die Reliefs auf der Westwand sprechen vom Werdegang Amenophis III. von der Empfängnis der Königin Mutemwia durch Amun über die Schwangerschaft bis hin zur Geburt.
Sie können den Luxor-Tempel bei unseren Zwei- und Drei Tagesausflügen und privat und gestalteten Rundreisen besichtigen.